Eine lange Reise!

" Komm schon Fili. Ich kann es kaum mehr erwarten!" sagte Kili dann und hüpfte schon fast freudig wie ein Kind hin und her. Heute sollten sie sich mit Thorin und den Anderen Zwergen treffen. Nur ihre Mutter schien darüber nicht so begeistert. " Kili, mein Liebling......ich habe etwas für dich!" Dieser sah auf und lächelte Dis an. Sie kam auf ihn zu und gab ihm einen Runenstein. " Ich lasse euch ziehen, versprich mir das ihr vorsichtig seid!" antwortete sie. Kili nahm ihn entgegen und umarmte seine Mutter. " Natürlich sind wir das!" " Ich kennen Thorin. Fili Schatz. Bist du auch soweit?" Sie liebte Beide und wollte beiden etwas schenken. Sie sorgte sich besonders um Kili. Nicht nur, da er der jüngere ist, sondern auch weil sie weiß das er waghalsig ist, auch wenn er es selber nicht zugeben würde. Sie würde die Beiden vermissen.

"Ja, Kili, ich komme ja schon. Ich kann es doch auch selbst nicht mehr erwarten. Wer weiß, was uns dann alles wiederfahren wird."
Er lachte über das fast kindische Verhalten seines Bruders, bedauerte aber auch, dass er nun seine Mutter für eine lange Zeit nicht mehr sehen würde. Er liebte sie über alles und es konnte durchaus sein, dass er diese Reise nicht überleben würde. Vielleicht sah er seine Mutter nie wieder.
Er schob diese melancholischen Gedanken ganz weit weg und freute sich auf die bevorstehende Reise.
"Ja, Mutter, ich bin auch soweit. Ich werde dich vermissen."

"Ich euch doch auch!Versprich mir das ihr wieder nach Hause kommt!" meinte Dis und umarmte auch Fili, während ihr Tränen in die Augen stiegen. Sie wusste das ihre Söhne auf eine Reise gehen, aus welcher sie vielleicht nicht wieder kommen und das machte sie traurig und sorghafter. " Keine Bange ich pass schon auf Fili auf! Wir kommen wieder nach Hause" gab Kili sein Wort, grinste und hob dann eine Hand. Er hatte seinen Bogen und alles was sie brauchten und dann machten sie sich auf den Weg. " Hast du auch alles Bruder? Nicht das etwas fehlt?!" fragte Kili und hielt plötzlich an. " Hast du eine Ahnung wo wir hin müssen?"Er kratzte sich verlegen am Kopf.

Fíli genoss noch einen Moment die Umarmung seiner Mutter, immerhin stand es in den Sternen, ob er diese Nähe jemals wieder fühlen durfte. Ein Schwall der Melancholie und der Angst kroch in ihn hoch, er schluckte diese Gefühle jedoch rasch wieder hinunter. Diese waren einfach nicht angebracht, weil sie falsch waren und ihn vielleicht hemmen konnten, die Reise ordnungsgemäß duchzustehen.
"Ja, ich hoffe so. Kilis Optimismus möchte ich auch gerne besitzen."
Fíli lachte leise, obgleich Kilis Geste und sammelte sich kurz.
"Nun, ich muss dich leider enttäuschen! Ich dachte, du hast dich über die Reisestrecke informiert."

Kili sah zu seinem Bruder und kratzte sich verlegen am Kopf. " Ich glaube da hätte man uns eine Karte geben sollen. Wie hieß der Ort wo wir hinmüssen? Beutelsack? Beutelmend? Irgendwas mit Beutel war das. Im Auenland?" Er überlegte. Wie hieß nur dieser Ort. Das war peinlich vor Fili und seiner Mutter. " Ach wir werden es schon wieder!" kam sein Optimismus wieder und er fing an zu lachen. Das konnte eine Reise werden. Wenigstens waren sie dann zusammen mit Thorin unterwegs, der wusste ja wo sie hin mussten oder? Darüber war der wirklich sehr erleichtert.

"Oh, ich weiß es doch selbst nicht mehr. Alles, was ich mir gemerkt habe, war, dass es im Auenland war. Wie hieß dieser Hobbit noch einmal, den wir besuchen wollen? Ich kann mir nichts mehr merken, Kili."
Fíli verzweifelte etwas. Was, wenn die Reise schon von Beginn an zum Scheitern verurteilt war, nur weil sie keine Karte besitzten. Und nicht einmal wussten, wie der Ort hieß, zu dem sie gehen mussten.
"Nun gut, dann verlassen wir uns auf deinen Optimismus."

" Beuteler!" sagte Kili dann fest überzeugt. So hieß der Hobbit, von vielen auch Halbling genannt, zu welchem sie gealngen mussten. So schwer konnte das doch nicht sein oder? Es gab bestimmt eine Menge wege um nach Auenland zu kommen. Von dem Ered Luin aus. Er überlegte und lief dann einfach in eine Richtung. Mal schauen wohin ihn seine Beine tragen würden. Irgendwann würden sie schon ankommen. Vor Thorin auf jeden Fall. Dessen war sich Kili sicher.

Fíli atmete erleichtert aus, als dessen Bruder wenigstens den Namen des zu Besuchenden kannte. Er bereute es, sich zu sehr auf seinen Bruder velassen zu haben und nicht selbst die Initative ergriff. Hätte er die Reise geplant, wüsste er nun wenigstens, wie der Ort hieß. Aber nun gut, dies war nun nicht mehr gutzumachen und er musste das beste aus der fehlenden Information machen.
"Gut, wenigstens etwas.", meinte der Jüngere und folgte seinem Bruder.

Kili nickte vergnügt und war optimistisch. Sie würden Herrn Beuteler schon finden. So viele mit dem Namen konnte es ja im Auenland oder wie der Ort hieß, auch nicht geben oder? Außerdem muss ihn irgendeiner kennen und im Notfall musste man sich eben durchfragen. Er war gespannt, wer noch alles kommen würde. Außer Thorin wusste er momentan von niemanden.

Optimistischer sah Fíli seinen Bruder an und versuchte ihm einfach zu glauben. Immerhin hatten sie ja noch immer die Möglichkeit im Auenland nach dem Hobbit zu fragen. Immerhin waren die Hobbits sehr hilfsbereit und würden den beiden Zwergen bestimmt verraten, wo sie Herrn Beuteler finden würden. Er ließ sich von seinen Füßen weiter tragen und langsam aber sicher kam seine Vorfreude auf die Reise wieder zum Vorschein.

" Ich fand die Geschichten, welche uns Onkel immer erzählt hat, wirklich so toll. Von dem Zwergenschatz und dem Erebor. Einfach unglaublich das es so etwas geben soll!" Man sah Kilis Begeisterung darüber, das sie genau diesen Ort einmal sehen würden. Er folgte seinen Füßen und irgendwann kamen sie dann in Bree heraus. Sollten sie hier vorbeikommen? Er regnete wie ausEimern und sie suchten eine Herberge.

"Ja, ich auch...Würdest du...Ich meine, würdest du sie mir noch einmal erzählen können? Sonst ist mir so langweilig."
Fíli wusste, dass er in diesem Moment wie ein kleiner Zwerg klang, aber er wollte einfach nur Ablenkung und es gab nichts Schöneres, als alte Geschichten zu hören. In Bree fing es an stark zu regnen, so dass der Zwerg sich nur noch wünschte, eine Unterkunft zu erhalten.

" Na klar doch!" sagte Kili und fing schon an mit Fili zu erzählen, was er noch wusste. Sie waren ja mit den geschichten förmlich groß geworden und er liebte sie. Irgendwann kamen sie zu einem Gasthaus was sich ' Gasthaus zum tänzelnden Pony' nannte. " Lass uns da mal reingehen!?" Gesagt getan und schon waren sie in dem Haus.

Fíli hörte seinem Bruder gespannt zu und versank vollkommen in die wundervolle Geschichte. Stets, wenn er sie hörte, dachte er an seine Kindheit zurück und sah wieder seinen Großvater vor sich, wie er sie ebenso erzählte. Er würde diese Zeit sicherlich nie vergessen. Als sie dann an diesem Gasthaus ankamen, seufzte Fíli erleichtert aus. Als sie dieses betraten, strömte ihm der Geruch von Rauch, Essen und stickiger Luft entgegen. Aber in diesem Moment war ihm dies total gleich.

Kili gefiel dieser nicht. Einige Leuten lachten zwar und freute sich, aber für ihn sah dieses Gasthaus alles andere als einladend aus. Er schritt vor zur Theke. " Wie kann ich ihnen helfe? Oho. Kleine Gäste. Sie wollen bestimmt ein Zimmer in geeigneter Größe und eine warme Mahlzeit bei dem Wetter?" riet er einfach mal und Kili nickte begeistert. Dann wandte er sich an Fili. " Woher er das nur wusste?"

Auch Fíli wurde immer skeptischer, als sie noch länger in dem kleinen Gasthaus verweilten. Er mochte es hier nicht, doch was sollte er machen? Dies war die einzige Möglichkeit, eine Mahlzeit und ein warmes Bett zu bekommen. Aber der Wirt stellte sich als überraschend nett dar und bat ihnen auch sofort ein ihrer Größe entsprechendes Gästezimmer an.
"Ja, das möchte ich auch gerne wissen."

" Vielleicht ist er ein Zauberer?" So unlogisch ist das für Kili nicht und er fragte den Wirt ob sie noch zwei Bier bekommen könnten. Sie hatten Geld von ihrer Mutter bekommen und wollten es eigentlich nicht verwenden, aber das war ein Notfall.

Fíli lachte verhalten, aufgrund Kilis Äußerung, dass der Wirt ein Zauberer sei.
"Ich glaube eher nicht. wobei es nicht ausgeschlossen wäre.", meinte er dazu und musterte den Wirt noch einmal.
An das Geld, welches sein Bruder für zwei Bier ausgab, dachte der Zwerg nicht. Immerhin war dies ein Notfall. Niemanden würde es nützen, wenn sie vor lauter Durst verdursteten.

Das Bier wurde ihnen gereicht und Kili bedankte sich bei dem Wirt. "Prost!", sagte er dann und nahm einen großen Schluck. " Es schmeckt hier nicht schlecht, aber zu Hause schmeckt es besser!" Dies bekam der Wirt mit und verwickelte Kili in ein Gespräch. " Woher kommt ihr mein Herr, das es bei euch besser schmeckt!" In der Bar waren viele Leute die wirklich schrecklich aussahen und ein paar die sich auf Kili und Filis Lauer legten. " Na aus dem Ered Luin!"

Fíli prostete seinem Bruder ebenso zu und lächelte dabei leicht, als er sein Bierkrug an die Lippen hielt, damit er das kühle Nass seine Kehle hinunterlaufen lassen konnte. Schmeckte zwar nicht allzu gut, wie bei ihm zu Hause zum Beispiel, aber es war annehmbar. Die Situation, die Kili jedoch heraufbeschwor, ließ ihn leicht erröten. Da waren so viele Menschen anwesend und Kili musste sich über den vermeidlich mangelhaften Geschmack des Bieres beklagen. Oh nein!
"Kili!"

" Ered Luin also?" Der Wirt hob eine Augenbraue und putzte ei Glas. " Mir scheint, als wäre es dort wirklich toll. Doch das Gebirge ist groß, wo wohnt ihr und was verschlägt euch in diese Gegend?" Er stellte den Beiden etwas zu essen hin. Kili erzählte gern und fing an. " Wir wohnen in einer kleinen Stadt die mehr zum Durchwandern genutzt wird und der grund warum wir hier in dieser Gegend sind, ist folgender...!" ERr nahm einen Bissen und musste erst einmal hinter kauen. Kili würde in seinem Leichtsinn verraten was sie vor hatten und das war nicht gut.

Fíli blieb die ganze Zeit über sehr angespannt, als sein Bruder anfing, mit dem Wirt zu erzählen. Einfach, weil er furchtbare Angst hatte, dass Kili etwas über die Reise erzählen würde und diese somit nicht länger ein Geheimnis bleiben würde. Gandalf würde sie umbringen, wenn dies der Realität entsprechen würde. Aber so weit würde es nicht kommen, da war sich Fíli sicher.

Kili dachte darüber nach, was er eigentlich sagen wollte, da er es, während des Kauens, vergessen hatte. " Also?" Der Wirt hakte gerne mal nach. " Wir.....wollen zu unseren Verwandten aus den Eisenbergen, aber wir wollen uns in Bruchtal treffen!" Gerade nochmal glück gehabt. Der Wirt wandte sich ab.

Da war der Schockmoment, auf den Fíli die ganze Zeit gewartet hatte. Hoffentlich verplapperte sich Kili nun nicht, sonst wären sie wirklich aufgeflogen. Als der Wirt sich wieder abwandte, atmete Fíli hörbar tief ein und aus.
"Weißt du eigentlich, was ich für eine Angst hatte, du würdest unser Geheimnis verraten?"

Kili beugte sich vor und flüsterte. " Würde ich doch niemals machen, trotzdem müssen wir die Person finden! So schwer kann das doch nichts ein oder? Beutelsend ist nicht groß oder? Irgendjemand wird schon so heißen!" Der Wirt hatte gute Ohren und verfolgte unbemerkt das Gespräch mit.